Charlie Sheen erzählt, wie er in Hamburg fast gestorben wäre
Die Berichte über den Beinahetod von Schauspieler Charlie Sheen, 60, sind vielfältig, ebenso die über seine angebliche Rettung. Er taumelte, stürzte und kam wieder. Es sind mitunter Fließbandgeschichten. Dass er 1986 bei den Dreharbeiten für »Platoon« beinahe mit einem Helikopter abgestürzt sein soll, klang noch wie eine Heldengeschichte. Dass er 1998 nach einer Überdosis Kokain wohl beinahe einem Schlaganfall erlag, vor allem bemitleidenswert und tragisch.
Nun kommt eine neue Geschichte dazu, garniert mit einem weiteren Happy End, über die sicherlich gern berichtet wird. Wie immer changiert sie zwischen Warnruf, Lebensbeichte und Lausbubengeschichte. In einem Interview mit dem YouTuber Logan Paul berichtet Sheen, dass er in den Neunzigerjahren auch in Hamburg einmal beinahe gestorben sei. Wie in anderen Fällen geht es um Drogen.
Wie viel ist hier eigentlich echt
Sheen erzählt, er habe den Fahrer seiner Limousine gebeten, ihm nachts etwas zu besorgen. »Ich dachte, er bringt mir Koks«, erinnert er sich. Noch im Auto habe er das überbrachte Tütchen öffnen und konsumieren wollen. Nur durch Zufall habe er im Schummerlicht hineingeschaut und gesehen, »dass es braun war«. In diesem Moment sei ihm klar geworden, dass es Heroin war.
»Ich war so nah dran, entweder sofort zu sterben oder den Rest meines Lebens abhängig zu sein«, erinnert sich Sheen an die denkwürdige Nacht an der Elbe. Er habe dankend verzichtet.
Ohnehin sei er heute weg von den Drogen, versichert der Schauspieler. Heroin? Sei inzwischen »fast pures« Fentanyl. »Du bist tot, bevor du den Boden berührst.« Auch Berichte über frühere Eskapaden seien wohl ausgeschmückt. Dass er etwa allein 100 Millionen Dollar für die Dienste von Escortdamen ausgegeben habe? »Eine Übertreibung.«
Seit acht Jahren, erzählt Sheen, sei er nun nüchtern. Seine Kinder seien wieder zu ihm gezogen, er trage jetzt Verantwortung. »Hamburg war der Schlüsselmoment«, erinnert er sich, und man glaubt ihm diese überraschend norddeutsche Erweckungsgeschichte eigentlich recht gern. Jedenfalls für den Moment.