Emma Thompson ist genervt von KI

Künstliche Intelligenz kann Texte kontrollieren, andere Formulierungen vorschlagen und einen Stil verändern. Manche Programme drängen sich regelrecht auf, manchen geht die Übergriffigkeit schon auf die Nerven. Zum Beispiel Emma Thompson: Die preisgekrönte Schauspielerin und Drehbuchautorin hat sich jetzt in der Talkshow von Stephen Colbert über die KI ausgelassen.

Der Talkmaster fragte, was Thompson bei der KI-Revolution empfinde. »Intensive Irritation«, antwortete die 66-jährige Thompson. »Ich schreibe per Hand auf einen Block«, sagte Thompson: »Weil ich glaube, dass es eine Verbindung zwischen dem Gehirn und der Hand gibt.«

Das Gefühl sei ihr beim Schreiben sehr wichtig.

Übergriffiges Word-Dokument

»Wenn ich etwas geschrieben habe, gebe ich es in ein Word-Dokument ein. Und in letzter Zeit fragt mich das Word-Dokument ständig: ›Möchten Sie, dass ich das für Sie umschreibe?‹, erzählte Thompson: »Und dann sage ich schließlich nur noch: ›Ich brauche dich nicht, um das umzuschreiben, was ich gerade geschrieben habe, fuck off!‹ Ich bin so genervt.«

Thompson gewann 1996 den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch für den Film »Sinn und Sinnlichkeit«, der auf dem Roman »Verstand und Gefühl« von Jane Austen basiert.

Vielleicht rührt aus diesen Jahren auch noch eine Ursache für Thompsons Technologieskepsis. Sie habe das Drehbuch damals auf einem Computer fertiggestellt, erzählte Thompson. Zwischendurch sei sie ins Badezimmer gegangen. »Als ich aus dem Badezimmer zurückkam, stellte ich fest, dass das gesamte Drehbuch in Hieroglyphen verwandelt worden war«, so Thompson: »Das Drehbuch war komplett verschwunden.« Der GAU für jede Autorin.

Thompson sagte, sie habe sich Hilfe gesucht. Am Ende habe der Computer das Drehbuch in einem einzigen langen Satz wieder ausgespuckt. »Ich musste es neu schreiben«, sagte Thompson: Der Computer habe sich das Drehbuch einfach genommen. »Als hätte er es absichtlich getan.«