Scharfer Protest gegen Einladung von Till Lindemann zu Opernball
Zuletzt war es still geworden um Rammstein-Sänger Till Lindemann, nun steht der 61-Jährige erneut im Zentrum einer Debatte. Grund ist die Einladung zum Leipziger Opernball, deren Veranstalter Lindemann auf die VIP-Liste gesetzt haben. Das sorgt für heftige Reaktionen in der Stadt.
Ein Leipziger Bündnis namens »Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch« kritisierte die Entscheidung der Veranstalter in einem offenen Brief scharf. Eine juristische Entlastung könne keine moralische sein, heißt es darin. Die Einladung Lindemanns sende »ein fatales Signal« an Betroffene sexualisierter Gewalt. Nach Angaben des Bündnisses haben bereits mehr als 180 Leipziger Kulturinstitutionen, Vereine und Einzelpersonen das Schreiben unterzeichnet.
Sachsens Vizeministerpräsidentin und Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hat bereits reagiert. Wie die »Bild« berichtet , sagte sie ihre Teilnahme am Ball ab, »um zur Deeskalation beizutragen«. Mehrere Initiativen, darunter »Leipzig nimmt Platz« und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), kündigten weitere Proteste an. Unter dem Motto »Kein Ball für Täter« wollen sie am Samstag vor der Oper demonstrieren.
Der 30. Leipziger Opernball steht in diesem Jahr unter dem Motto »Bienvenidos, Andalucía«. Rund 2000 Gäste werden erwartet, darunter etwa 40 Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur – neben Lindemann. Dazu gehören der Violinist David Garrett, Reality-TV-Star Claudia Obert oder die Schauspieler Jenny Elvers, Richy Müller und Jördis Triebel.
Der Musiker Till Lindemann war 2023 in die Schlagzeilen geraten, nachdem mehrere Frauen ihm sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch vorgeworfen hatten. Die Berliner Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen im August 2023 mangels hinreichenden Tatverdachts ein. Lindemann hat die Anschuldigungen stets entschieden bestritten.