Helen Mirren bleibt bei ihrer Nase

Frauen sollen so aussehen, wie Männer sie haben wollen, erst recht im Filmgeschäft. Auch die grandiose Helen Mirren, 79, hat entsprechende Erfahrungen gemacht.

Für ihre Rolle als Elizabeth II. in »The Queen« gewann sie 2007 den Oscar, sie sammelte Golden Globes, Emmys und Bafta-Awards. Und das alles, obwohl jemandem im Filmgeschäft ihre Nase nicht passte. So hat die britische Schauspielerin es nun dem »Hollywood Reporter«  erzählt.

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In einer Diskussion mit mehreren weiteren Schauspielerinnen wurde Mirren auf problematische Ratschläge während ihrer Karriere angesprochen. »Mir wurde gesagt, ich solle mich in meinen 20ern einer Nasenkorrektur unterziehen«, erzählte Mirren. Bei ihren Kolleginnen sorgte sie mit der Geschichte für ungläubige Reaktionen. Mirren fuhr fort: »Jemand sagte: ›Ohne Nasenkorrektur wirst du nie Arbeit finden.‹ Ich lehnte ab. Ich wollte sowieso keine hübsche Schauspielerin sein. Ich entschied mich dafür, nicht so hübsch zu sein.«

Was Mirren damit wohl meint: Sie wollte keinem idealtypischen Bild von Schönheit folgen, nicht die gleiche Nase haben wie halb Hollywood, sie wollte authentisch sein, aussehen wie sie selbst. Ähnlich hatte sie sich schon im vergangenen Jahr einmal über die Wahrnehmung von Schönheit geäußert.

»Ich hatte schon immer ein Problem mit dem Begriff ›Schönheit‹, weil er davon ausgeht, dass man nach äußerer Schönheit strebt«, sagte Mirren laut »People«. Es gebe viele verschiedene Arten von Schönheit. Als Botschafterin für Schönheitsprodukte wolle sie das klarstellen: »Wir versuchen nicht, schön zu sein, wir versuchen, authentisch und echt und glücklich und positiv wir selbst zu sein, egal ob das schön ist oder nicht.«

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Helen Mirren als junge Schauspielerin 1969

Foto: Evening Standard / Getty Images