Chikungunya-Fieber: Auswärtiges Amt warnt Italien-Urlauber vor Tigermücken

Das Auswärtige Amt warnt Italien-Urlauber insbesondere in den Regionen Emilia-Romagna (Bologna, Rimini, Parma) und Venetien (Venedig, Verona) vor Tigermücken. Das Außenministerium gab jüngst eine entsprechende Warnung heraus. Der Grund: In diesem Sommer steigen dort die Fallzahlen des von tagaktiven Asiatischen Tigermücken übertragenen Chikungunya-Fiebers. Wirksam dagegen sind Mückenschutzmittel mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin.

In Verona wurde am Wochenende sogar ein Volksfest wegen der steigenden Infektionszahlen abgesagt. Die Stadt gilt als besonderer Hotspot und führt nun groß angelegte Desinfektionsmaßnahmen gegen die Mücken durch. Von Mensch zu Mensch ist Chikungunya nicht übertragbar.

Auch Frankreich betroffen

Laut Gesundheitsinstitut ISS sind italienweit mehr als 200 Menschen an Chikungunya erkrankt, darunter auch deutsche Urlauber. Todesfälle gab es bisher keine.

Typische Symptome von Chikungunya sind plötzliches Fieber und starke Gelenkschmerzen. Dazu kommen oft Hautausschläge, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Die Schmerzen in den Gelenken können Wochen, Monate oder sogar Jahre bleiben. Besonders gefährdet sind ältere und immungeschwächte Menschen. Diese sollten sich vor der Reise in das Risikogebiet impfen lassen.

Unterdessen kämpft auch Südfrankreich gegen Chikungunya. Hier ist die Stadt Antibes in der Nähe von Nizza mit 71 Fällen zum Hotspot geworden, die meisten davon traten im Norden der Kommune, in der Nähe der Autobahn, auf.

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Eingeschleppt wurde Chikungunya dort laut Angaben der Behörden von Reisenden aus Madagaskar sowie der französischen Überseeinsel La Réunion, wo es auch zu Todesfällen durch das Virus kam. Insgesamt wurden in Frankreich bereits fast 400 Fälle gemeldet.

In Europa sind in diesem Jahr bereits so viele Krankheitsübertragungen durch Mücken wie nie zuvor festgestellt worden. Mit dem West-Nil-Virus steckten sich den Angaben zufolge europaweit 335 Menschen an, allein 274 davon in Italien, viele davon in der Hauptstadtregion Lazio rund um Rom. Insgesamt starben 19 Menschen nach der Infektion. Grund für die Entwicklung seien unter anderem gestiegene Durchschnittstemperaturen, mildere Winter und längere Sommer.

Laut der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC ist die Asiatische Tigermücke mittlerweile in 16 europäischen Staaten und 369 Regionen verbreitet, während es vor einem Jahrzehnt nur 114 Regionen gewesen waren. Erstmals wurde etwa im Elsass das Virus vor Ort übertragen. Die ECDC schrieb von einem „außergewöhnlichen Ereignis auf diesem Breitengrad“, das die „andauernde Ausweitung des Übertragungsrisikos nach Norden“ unterstreiche. (jmi mit AFP)