Claudia Cardinale ist tot
Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale ist tot. Sie starb im Alter von 87 Jahren, wie Italiens Kulturminister Alessandro Giuli laut Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Zunächst hatte die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Cardinales Agent Laurent Savry über den Tod berichtet. Demnach starb Cardinale im Kreise ihrer Kinder in der französischen Stadt Nemours nahe Paris.
Die in Tunis geborene französisch-italienische Schauspielerin spielte in mehr als 150 internationalen Filmen; sie galt als Muse von Filmemachern wie Luchino Visconti und Federico Fellini.
»Sie hinterlässt uns das Vermächtnis einer freien und inspirierten Frau – als Frau wie auch als Künstlerin«, schrieb Savry in einer Mitteilung an AFP.
»Schönste Italienerin von Tunis«
Claudia Cardinale wurde am 15. April 1938 in La Goulette bei Tunis als Tochter einer Französin und eines Sizilianers geboren. Mit 17 Jahren wurde sie zur »Schönsten Italienerin von Tunis« gewählt und gewann eine Reise zum Filmfest in Venedig. Dort zog sie die Aufmerksamkeit gleich mehrerer Regisseure auf sich.
Die bekanntesten Regisseure Italiens rissen sich um »Die Cardinale«. Visconti drehte mit ihr Anfang der Sechzigerjahre »Rocco und seine Brüder« und »Der Leopard«. Auch mit ihrer Darbietung in Sergio Leones Western-Klassiker »Spiel mir das Lied vom Tod« von 1969 ging Cardinale in die Filmgeschichte ein. Das Publikum in den USA begeisterte die Italienerin mit Filmen wie »Der rosarote Panther« und »Circus-Welt«.
Insgesamt spielte die Schauspielerin mit der rauchigen Stimme in mehr als 150 Filmen mit. Für ihr Lebenswerk wurde sie 1993 in Venedig mit dem Goldenen Löwen und 2002 in Berlin mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Claudia Cardinale hat es geschafft, als skandalfreies Sexsymbol in Würde zu altern. Eine persönliche Gratulation zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2018 lesen Sie hier: Glückwunsch, Tigerin!
Claudia Cardinale (1961): »Sie hinterlässt uns das Vermächtnis einer freien und inspirierten Frau – als Frau wie auch als Künstlerin«
Foto: Pierre Guillaud / AFP