John Boyega hätte bei der »Star Wars«-Sequel-Trilogie vieles anders gemacht

In der »Star Wars«-Sequel-Trilogie erkennt der Stormtrooper Finn, dass er auf der falschen Seite der Geschichte steht. Schauspieler John Boyega, 33, der Finn verkörpert hat, hätte in den drei Filmen offenbar gern eine ganz andere Geschichte erzählt bekommen. Mit seiner Kritik am Plot der Filme dürfte er bei vielen Fans des Franchise einen Nerv getroffen haben.

Bei einem Auftritt in Miami erzählte Boyega auf Nachfrage, welche Änderungen er an den Filmen vornehmen würde. Der Brite nannte dabei einige grundsätzliche Entscheidungen, die er anders getroffen hätte.

Demnach hätte Boyega einigen Hauptfiguren der ersten Original-Trilogie, namentlich Han Solo und Luke Skywalker, wesentlich mehr Raum gegeben. Er hätte ihre Geschichte zu Ende erzählt und »ihr Vermächtnis erfüllt«, anstatt sie »loszuwerden«, sagte Boyega auf der Veranstaltung.

Han Solo, gespielt von Harrison Ford, wird im ersten Teil der neuen Trilogie von seinem Sohn getötet.

Boyega kritisierte auch, dass einige der Charaktere es zu leicht gehabt hätten. In seinem Film wären »die neuen Helden nicht komplett übermächtig gewesen. Sie nehmen nicht einfach irgendetwas in die Hand und wissen sofort, was damit zu tun ist. Nein. Das musst du dir erst verdienen – genauso wie jeder andere Charakter in dem Franchise«.

Zudem hätte Boyega es offenbar gern gesehen, wenn die neuen Filme sich weniger Freiheiten bei der »Star Wars«-Mythologie genommen hätten. »Ich würde versuchen, das ›Star Wars‹-Universum so weit wie möglich zu erweitern und dabei die Geschichte zu respektieren. Wenn wir die Geschichte erweitern, müssen wir das innerhalb der jeweiligen Grenzen tun, die wahr bleiben.«

Es ist nicht das erste Mal, dass Boyega sich kritisch zu der Reihe äußert, die ihn weltweit bekannt gemacht hat. Der Schauspieler bezeichnete »Star Wars« unter anderem als weiß und elitär. »Das Franchise ist so weiß, dass es ein Riesenthema ist, wenn ein schwarzer Mensch darin nur existiert«, sagte Boyega in der Apple-TV-Doku »An der Spitze«.

»Star Wars« habe sich schon immer wie die weißeste, elitärste Welt angefühlt. Daran seien aber auch die Fans schuld. Er merke das, wenn die wenigen schwarzen Charaktere wie Lando Calrissian und Mace Windu gelobt würden. »Sie finden es okay, wenn wir den besten Freund spielen – aber sobald wir ihre Helden anfassen, heißt es: ›Oh Gott, das ist ein bisschen zu viel‹.«

2015 war Finn im mit Spannung erwarteten Teaser-Trailer von »Star Wars: Das Erwachen der Macht« als allererste Figur zu sehen. Im zweiten Film nahm er hingegen eher eine Nebenrolle ein, dafür wurden die Charaktere der Schauspieler Daisy Ridley und Adam Driver ausgebaut. Später kritisierte Boyega Disney dafür. »Vermarktet eine schwarze Figur nicht als wichtig und schiebt sie dann beiseite.«