Hier halten Ego-Rapper zusammen
Der umstrittene US-Rapper Kanye West hat den Prozess gegen seinen Kollegen Sean »Diddy« Combs wegen sexueller Gewalt besucht. Auf die Frage, ob er vor Ort sei, um Combs zu unterstützen, antwortete West dem Sender ABC am Freitag mit »Ja«.
An diesem 22. Verhandlungstag sei es um die Sexparty eines anderen Rappers in Las Vegas gegangen, berichten Medien. Eine Ex-Freundin von Diddy, die unter dem Pseudonym »Jane« aussagt, erzählte, wie sie in einem Privatjet mit einem engen Rapper-Freund Diddys zu dieser Party geflogen sei. Dort habe jener eine Geburtstagsparty für seine Freundin veranstaltet, auf der unter anderem ein Escort gebucht gewesen sei, der vor den Augen des Paares Sex mit einer weiteren Frau hatte. Warum allerdings über diesen Vorfall im Prozess gegen Combs gesprochen wurde, blieb unklar. Combs soll bei der Party in Las Vegas nicht anwesend gewesen sein. Aber: Bei den »Freak-offs« genannten Orgien von Diddy soll es ähnlich zugegangen sein.
Während im Gericht spekuliert worden sei, wer der prominente Gastgeber gewesen sei, besuchte Kanye West den Prozess. Da er nicht als Prozessbeobachter registriert gewesen sei, betrat er nicht den Gerichtssaal, sondern verfolgte die Verhandlung kurz über eine Videoübertragung in einem angrenzenden Raum. West hatte auch an vorherigen Prozesstagen die Verhandlung verfolgt.
Combs werden zahlreiche Sexualstraftaten bis hin zur Vergewaltigung zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen vor, Frauen und Männer sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sexpartys genötigt zu haben. Der Rapper und Produzent weist die Vorwürfe zurück. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Der Prozess dürfte mindestens noch den gesamten Juni dauern.
West, der sich inzwischen in Ye umbenannte, fiel in jüngerer Zeit vor allem wegen seines erratischen Verhaltens auf. Unter anderem sorgte er wiederholt mit antisemitischen und Adolf Hitler verherrlichenden Äußerungen für Kontroversen. Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas und weitere Unternehmen beendeten daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Rapper. Zuletzt wurde von West eine erneute Namensänderung publik: Statt »Ye« scheint er nun »Ye Ye« zu verwenden.