Viele Premieren und eine Überraschung: Der Giro d´Italia schreibt dieses Jahr Sportgeschichte
Auftakt im Ausland
Der diesjährige Giro d`Italia startet am 9. Mai mit der Grande Partenza in Albanien. Zum ersten Mal beginnt die Rundfahrt in dem Balkanstaat. Vom Küstenort Durres führt die erste Etappe über 160 Kilometer in die Hauptstadt Tirana, wo bereits am zweiten Tag ein Zeitfahren stattfindet. Auf vorwiegend flachen 13,7 Kilometer geht es am Samstag auf dem Rundkurs über breite Boulevards durch die Metropole.

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Die dritte Etappe führt das Peloton in den Süden des Landes nach Vlora, bevor die Überfahrt nach Italien und damit der erste Ruhetag ansteht. Zum 15. Mal startet das Giro-Feld damit außerhalb Italiens. Zu den Ländern, die die Grande Partenza bereits ausgerichtet haben, zählen zum Beispiel Ungarn, Israel, Niederlande, Frankreich und Dänemark.
Fahrer, die zum ersten Mal antreten. Eine Auswahl
Da Top-Stars wie Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Remco Evenepol dieses Jahr auf eine Teilnahme beim Giro verzichten, besteht die berechtigte Hoffnung auf ein abwechslungsreiches Rennen. Dafür sorgen könnten die folgenden drei Debütanten.
Wout van Aert

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Wout van Aert vom niederländischen Team Visma-Lease a bike debütiert bei der diesjährigen Italienrundfahrt, nachdem die für letztes Jahr geplante Premiere verletzungsbedingt ausfallen musste. Der 30-Jährige hatte vorab angekündigt: „Mein Traum ist es, während der ersten Etappen das Maglia Rosa zu tragen.“ Das Etappenprofil der ersten Etappen und das Zeitfahren in Tirana könnten ihm dabei entgegenkommen. Bei den Frühjahrsklassikern ist er ohne Sieg geblieben, was den Hunger des Belgiers auf einen Etappensieg nur gesteigert haben dürfte.
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Juan Ayuso

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Hinter Juan Ayuso (Team UAE Emirates XRG) liegt ein traumhafter Frühling. Der 22-jährige Spanier hat bereits bei der Katalonienrundfahrt seine Qualitäten im Zweikampf mit Primoz Roglic (Red Bull-Bora-Hansgrohe) gezeigt, auf den er nun wieder treffen wird. Er fühlt sich gut vorbereitet, um weiter aus dem Schatten seines Team-Leaders Tadej Pogacar zu treten: „Ich freue mich riesig auf meinen ersten Giro d’Italia. Es ist etwas ganz Besonderes, denn es ist ein neues Rennen für mich.“
Tom Pidcock

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Tom Pidcock wechselte erst diese Saison von Ineos Grenadiers zu Q36.5 Pro Cycling Team. Das junge Schweizer Team hat eine Wildcard für den Giro erhalten und ist somit ebenfalls erstmals dabei. „Seit ich diesem Team beigetreten bin, war es eines meiner Ziele, und jetzt ist es Wirklichkeit geworden. Dieser Giro wird spannend und bietet viele Möglichkeiten“, sagt der 25 Jahre alte Brite. Er gewann 2020 bereits die U23-Ausgabe, auch bekannt als „Baby Giro“, und sammelte die letzten Jahre vor allem bei der Tour de France Rundfahrterfahrung.
Zu den zehn Deutschen im diesjährigen Peloton gehören erfahrene Fahrer wie Nico Denz (Red Bull-Bora-Hansgrohe), aber auch der Deutsche Meister Marco Brenner (Tudor Pro Cycling) und Georg Steinhauser (EF Education-EasyPost), der letztes Jahr die 17. Etappe am Passo Brocon für sich entscheiden konnte.
Überraschung: 23 statt 22 Teams
Kurzfristig verkündete der Radsport-Weltverband UCI Ende März, dass bei den Grand Tours zukünftig 23 anstatt 22 Teams an den Start gehen werden. Damit steigt die Fahrerzahl auf insgesamt 184. Jedes der 18 World-Tour- und fünf Wildcard-Teams darf weiterhin mit jeweils acht Fahren an den Start gehen.
Die Etappenanzahl hingegen hat sich nicht verändert. 21 Etappen werden dieses Jahr wieder gefahren, allerdings mit einer Neuerung, sogenannte Gravel-Etappen sind an zwei Tagen vorgesehen.
Zum Schluss durch die Vatikanstadt
Nach einem ungewöhnlichen Start des Giro d´Italia liefert auch die Schlussetappe am 1. Juni in Rom ein Novum. Das Fahrerfeld wird die letzten der insgesamt 3.443 Kilometer erstmals durch die Vatikanstadt fahren. Es wurde eine spezielle Strecke durch die Vatikanischen Gärten ausgearbeitet, die die Fahrer passieren, bevor sie den kleinsten Staat der Welt durch die Porta del Perugino wieder verlassen. Dies werde „ein historische Moment“ sagt Bischof Paul Tighe, laut Vatikan-Medien.

© panthermedia/davide guidolin