Großer Preis von Berlin im Galopp: Rebel’s Romance ist der Hingucker in Hoppegarten

Wenn am kommenden Sonntag der 135. Große Preis von Berlin startet, werden nur aus sechs Startboxen die Pferde losgaloppieren. Für das wichtigste Rennen des Jahres auf der Galopprennbahn in Hoppegarten ist das eine bescheidene Zahl – so sollte man zumindest meinen. „Das ist oft der Fall, wenn ein Superstar dabei ist“, sagt aber Rennbahneigner Gerhard Schöningh.

Rebel’s Romance, der aus irischer Zucht stammt, hat in seiner Karriere bereits zwölf Millionen Euro an Preisgeldern gewonnen. Die 155.000 Euro, die an Prämien beim Großen Preis insgesamt ausgeschüttet werden, wirken da fast wie Kleingeld.

Aber die Besitzer des Rennstalls Godolphin, der einst von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, dem Herrscher des Emirats Dubai, gegründet wurde, und inzwischen auf vier Kontinenten vertreten ist, schätzen dieses Event. Vor drei Jahren gewann das Pferd bereits das Rennen, das seit 2011 viermal zum besten Galopprennen Deutschlands ausgezeichnet wurde. In diesem Jahr ist das Rennen aus dem „Exil“ nach Brandenburg zurückgekehrt. Nach 1945 war das Rennen unter anderem in Hamburg und Düsseldorf beheimatet.

1888
wurde das Rennen erstmals ausgetragen, auch damals schon in Hoppegarten

„Er ist zu Recht der Favorit“, sagt Trainer Charlie Appleby bei GaloppOnline.de. Beim „King George“, einem Rennen mit Weltklassefeld auf der legendären Rennbahn in Ascot, hatte Rebel’s Romance vor zwei Wochen wie schon 2024 den dritten Platz belegt.

Wallach Junko des französischen Trainers Andre Fabre und Hengst Narrativo, der von dem gebürtigen Berliner Marcel Weiß vorbereitet wird, werden zumindest Außenseiterchancen am Sonntag eingeräumt. Aber eigentlich auch nur dann, wenn Rebel’s Romance einen schlechten Tag erwischt.

95 Pferde starten in insgesamt neun Rennen

Am Sonntag finden insgesamt neun Rennen statt, der erste Start ist bereits um 11.16 Uhr. 95 Pferde, die gemeldet sind, bedeuten einen Zuwachs von 20 Prozent an diesem Renntag im Vergleich zum Vorjahr.

Weil es sich um einen sogenannten Premium-Renntag handelt, liegen die Prämien bei mindestens 15.000 Euro für das Rennen mit der geringsten Ausschüttung. 400.000 Euro inklusive Züchterprämien sind ein Zuwachs um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Drei internationale Listenrennen, der Fliegerpreis (1200 Meter), der Stutenpreis (1800 Meter) und der Steherpreis (2800 Meter) sind die Höhepunkte des Rahmenprogramms.

Als eines von insgesamt sieben Gruppe-I-Rennen in Deutschland ist der Große Preis von Berlin nicht nur interessant für Rennställe aus dem Ausland. Es wird auch weltweit einiges gewettet auf die Starter. Als Teil des World Pools mit Sitz in Hongkong wird das Event weltweit gestreamt und erreicht viele Menschen in pferdeverrückten Nationen. „Das ist eine gute Gelegenheit, um unsere Rennen zu präsentieren“, sagt Schöningh. Und die Rennbahn profitiert finanziell davon.

Üppige Summen dürften auf einen Sieg von Rebel’s Romance gesetzt werden, auch wenn der Ertrag bei einer Quote von 13:10 eher überschaubar ist.