Rapper Haftbefehl steht wieder auf der Bühne und verkündet: »Ich bin clean«

Bei seinem ersten Konzert seit Veröffentlichung der erfolgreichen Netflix-Doku über sein Leben hat der Deutsch-Rapper Haftbefehl versichert, weg von den Drogen zu sein. »Ihr habt bestimmt alle meine Doku gesehen. Ich wollte Euch noch sagen, ich bin clean«, rief der Musiker in der Nacht auf Samstag seinen Fans von der Bühne zu – lauter Jubel brandete auf. »Und ich hoffe, ihr bleibt es auch. Scheiß auf Drogen!«

»Babo – Die Haftbefehl-Story» über Aykut Anhan, 39 Jahre, wie Haftbefehl mit bürgerlichem Namen heißt, wurde zum großen Erfolg für den Streamingdienst Netflix. Die Dokumentation von Sinan Sevinç und SPIEGEL-Mitarbeiter Juan Moreno ist eine aufwühlende Künstlerbiografie des Rappers, die das Leben des Musikers nachzeichnet. In der Doku wird thematisiert, dass Anhan jahrelang Kokain konsumierte. In vielen Aufnahmen wirkt er schwer gezeichnet.

Regisseur Juan Moreno beschrieb die Dreharbeiten als emotional aufwühlend . Der zunehmende Drogenkonsum habe der Persönlichkeit des Künstlers stark zugesetzt – zwischen Phasen tiefster Apathie, Redefluss und häufigen Toilettengängen zeigte er sich oft zerrissen. Dennoch beeindruckte zugleich sein brillantes, enzyklopädisches Musikwissen, das in lichten Momenten immer wieder zum Vorschein kam.

Der viel diskutierte Film kam bereits wenige Tage nach seiner Veröffentlichung Ende Oktober auf Millionen Views und schoss auf Platz eins in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Rapper schüttelt ein paar Hände

Der Saal im Alando Palais in Osnabrück war in der Nacht nach Beobachtung eines dpa-Reporters gut gefüllt, die Stimmung ausgelassen. Während des Konzerts, das erst nach Mitternacht begann und nur eine halbe Stunde dauerte, schüttelte Haftbefehl vorn an der Bühne Hände. Er spielte Klassiker wie »069« und »Chabos wissen wer der Babo ist«.

Der Rapper wirkte deutlich schlanker, als die letzten Bilder in der Doku zeigten. Den unteren Teil seines Gesichts hielt er während des Auftritts bedeckt. Haftbefehl beendete das Clubkonzert ohne Zugabe.