Iris Berben ist keine Multimillionärin
»In Deutschland kannst du als Schauspieler kein Multimillionär werden«, sagte Iris Berben kürzlich der »Bild am Sonntag«. In einem Interview sprach die 75-Jährige zusammen mit ihren Kollegen Moritz Bleibtreu und Emilia Schüle über existenzielle Ängste im Schauspielberuf und räumte mit vermeintlichen Klischees auf.
Man habe es in ihrer Branche nicht immer leicht, sagte Berben. Das Ganze erinnert ein wenig an den ironischen US-amerikanischen Spruch: »Celebrities – they are just like us«.
Iris Berben ist seit Jahrzehnten eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands, und auch ihr Kollege Moritz Bleibtreu ist ein bekanntes Gesicht des deutschen Films. Trotzdem, merken sie an, hätten sie es nicht zu Reichtum gebracht. »Die Leute glauben, ich sei Multimillionär, weil ich im Fernsehen oder auf der Leinwand bin«, sagte Bleibtreu. »Das bedeutet für viele immer noch: Ergo, der ist reich.«
Dabei seien die Zeiten in der Branche zurzeit schwieriger als viele dächten. Es gebe viel Stillstand und Abwarten, sagte Berben. »Ich höre von sehr vielen Kolleginnen und Kollegen, dass sie keine Angebote bekommen. Dass sie nicht wissen, wie und ob es weitergeht.«
Das Klischee vom reichen Fernsehstar sei völlig falsch, sagt Berben. Bleibtreu fügte hinzu, er habe bei manchen Filmen sogar Geld mitbringen müssen.
Dass Schauspieler bei Herzensprojekten als Produzenten mitwirken und diese vor allem mitfinanzieren, ist auch in Hollywood keine Seltenheit. Abgesehen von einem kleinen Kreis sehr erfolgreicher Film- und Fernsehdarsteller besteht für Schauspieler immer ein Risiko, keine Aufträge mehr zu bekommen. Auch das ist keine Neuigkeit.
Generell sei das Geld oder der Ruhm für die beiden Schauspieler absolut zweitrangig. »Die Liebe zum Spiel ist das Einzige, das uns so weit gebracht hat. Keiner von uns hier wollte reich oder berühmt oder beides werden. Wir lieben das Spiel«, betont Moritz Bleibtreu.