Nicht nörgeln, lieber zocken

»The Last of Us« gilt als Meilenstein der Videospielhistorie. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an die Serienadaption der Geschichte um zwei Überlebende in einer Pilz-Zombie-Apokalypse. Die HBO-Serie enttäuschte nicht , Staffel eins wurde teils als bisher beste Videospieladaption gefeiert, gewann unter anderem acht Emmys. Auch die zweite Staffel ist für diverse Preise nominiert, stößt bei den Zuschauenden aber auf ein geteiltes Echo.

Bella Ramsey, 21, spielt eine der beiden Hauptrollen und hat sich nun zu der Kritik an der zweiten Staffel geäußert. In dem Podcast »The Awardist«  sagte Ramsey, dass sie versuche, negative Kommentare über die Serie so wenig wie möglich an sich heranzulassen. »Ich kann sowieso nichts daran ändern. Die Serie ist bereits ausgestrahlt. Es gibt nichts, was verändert werden könnte. Deshalb finde ich, dass es keinen Sinn ergibt, etwas davon zu lesen oder anzuschauen.«

Neben der inhaltlichen Kritik an Abweichungen zu der Videospielvorlage und dem Unverständnis einiger Zuschauenden über den frühen Tod eines beliebten Charakters (so allerdings auch im Spiel passiert), gibt es aber auch – vor allem online – offenbar ideologisch motivierte Kritik. Diese richtet sich vorwiegend gegen die Darstellung der gleichgeschlechtlichen Beziehung von Ramseys Charakter Ellie sowie an der Besetzung von Ramsey selbst.

Diesen Menschen gab Ramsey in dem Podcast folgenden Rat: Wenn sie die Serie nicht mögen, könnten sie ja einfach das Spiel noch mal spielen, anstatt Staffel drei zu schauen. Aber: »Wenn ihr sie euch doch ansehen wollt, hoffe ich, dass sie euch gefällt.«

Ramsey, 2003 in Nottingham geboren, stand schon mit 13 Jahren vor der Kamera – als Lyanna Mormont in der Fernsehserie »Game of Thrones«. 2023 machte Ramsey öffentlich, eine nicht-binäre Person zu sein. »Geschlechtlich geprägt zu sein, gefällt mir nicht besonders«, sagte Ramsey damals. Die Pronomen, mit denen man Ramsey anspreche, seien aber »völlig egal«. Im März gab Ramsey bekannt, eine Autismus-Diagnose gestellt bekommen zu haben. Dies sei »sehr befreiend« gewesen.

Lesen Sie hier die SPIEGEL-Rezension  zur zweiten Staffel von »The Last of Us«.