Elena Uhlig braucht keinen Mann für ein gutes Leben

Für Schauspielerin Elena Uhlig, 50, sind Beziehungen zu Frauen wichtiger als zu einem Mann. »Man braucht keinen Mann, um ein gutes Leben zu führen, aber man braucht andere Frauen«, sagte sie der »Neuen Osnabrücker Zeitung«  (NOZ).

Uhlig sagte, sie sei in einem Frauenhaushalt aufgewachsen. Ihre Mutter und ihre Großmutter hätten ihr früh vorgelebt, sich nicht alles gefallen zu lassen – lange vor der #MeToo-Bewegung. »Das hat mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin«, sagte Uhlig.

Feminismus und Prinzessinnen-Fantasien

Dennoch fehle ihr bis heute bei übergriffigem Verhalten durch Männer die Sprache: »Man muss das ja auch erst mal verarbeiten. Viele Männer machen gern so komische, chauvinistische, übergriffige Witze, die wirklich gar nicht witzig sind«, sagte Uhlig. Vor vielen Jahren sei sie mit ihrer Mutter unterwegs gewesen. Da habe ein älterer Mann gesagt, sein Hund gehorche besser als seine Frau. »Meine Mutter sagte damals: ›Die Macht der Schwänze hat ihre Grenze‹. Das hätte ich, als mir das kürzlich erneut passierte, auch sagen sollen. Aber ich verliere in solchen Momenten immer noch die Sprache«, sagte Uhlig. »So was habe ich mit Frauen wirklich noch nie erlebt.«

Sie sei überzeugte Feministin, sagte Uhlig. Prinzessinnen-Fantasien seien da aber kein Widerspruch. »Das hat schon immer in meiner Brust geschwelt«, sagte Uhlig: »Auf der einen Seite die feministische Seite. Die ›Ich muss mir nichts sagen lassen‹– und ›Ich gehe meinen eigenen Weg‹-Seite. Und auf der anderen Seite, die Prinzessin, die erobert werden will, mit Prinz und Schimmel und Pretty Woman.« Sie habe das lange versteckt, so Uhlig. »Aber ich glaube, wir müssen uns diese Widersprüche erlauben – man kann und darf beides sein.« Der Mensch habe viele Facetten. »Wenn wir aufhören, uns zu verbiegen, dann kommen wir weiter.«

Elena Uhlig ist schon lange in Film- und TV-Produktionen zu sehen, unter anderem hatte sie Rollen in den Filmen »Chantal im Märchenland« (2024) und »Der Junge muss an die frische Luft« (2018).

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