Pamela Anderson und Liam Neeson – Traumpaar oder Traum-PR?

Kreisch! Es gibt ein neues Glamourpaar, womöglich, vielleicht, bestätigt ist es nicht, aber die Bilder sprechen für sich. Oder ist das alles nur ein Trick, geschickte Promo, wie man sie schon vor vielen Filmpremieren beobachtet hat?

Fest steht, dass die Hollywoodstars Pamela Anderson, 58, und Liam Neeson, 73, in den vergangenen anderthalb Jahren sehr viel Zeit miteinander verbracht haben. Sie drehten gemeinsam eine Neuauflage der Witzel-Klassiker »Die nackte Kanone«. Diese Woche kommt der Film in die Kinos, deshalb waren die beiden gemeinsam auf PR-Tour.

Die Erwartungen sind hoch an den Reboot des Pointengeballers um den schusseligen Cop Lieutenant Frank Drebin; der Hauptdarsteller des Originals, Leslie Nielsen, starb im Jahr 2010. Was also tun, um einen Film zu bewerben, der nostalgisch auf etwas aufbaut, das junge Menschen eher nicht kennen? Der zudem im Hochsommer in die Kinos kommt, wenn potenzielle Kinogänger eigentlich in den Urlaub fahren?

Ein Techtelmechtel, pünktlich zur Promo

Hier bietet sich der älteste PR-Trick der Welt an, der noch immer verlässlich funktioniert: ein Techtelmechtel. Die Geschichte geht häufig so: Zwei Single-Hauptdarsteller verlieben sich am Set, und jetzt, beim Promoten des Films, fällt die Liaison auch der Öffentlichkeit auf.

Möglicherweise ist es wahr, was in der Klatschpresse kursiert, es wäre auch eine zu schöne Geschichte, schließlich liefert die Generation Boomer üblicherweise nicht viel Romantik-News, doch das Bedürfnis danach ist groß. Anderson, Ex-»Baywatch«-Star und Neunzigerjahre-Sexsymbol, ist perfekt geeignet als Projektionsfläche für Bestager-Liebe, denn sie hat einen zweiten Frühling der Anerkennung, seitdem sie solo und ungeschminkt auf Society-Events erscheint. Ein wenig tragisch ist ihr Liebesleben auch, sie hat viele mitunter komplizierte Beziehungen hinter sich, Wikipedia zählt bis zu sechs Ehen auf, es ist unübersichtlich.

Liam Neeson wirkt daneben wie der grundsolide Gegenpol. Er spielte Charaktere mit Tiefgang wie Oskar Schindler oder den harten Mann mit traurigem Blick in Actionfilmen der ersten und zweiten Liga. Nach dem Unfalltod seiner Frau Natasha Richardson im Jahr 2009 wurden keine neuen Beziehungen publik. Dating sei nichts mehr für ihn, sagte er »People« im vergangenen Jahr, »ich habe das alles hinter mir«.

»Wahnsinnig verliebt«

Doch spätestens im Oktober hatte sich offensichtlich etwas verändert. Neeson sagte damals gegenüber dem Magazin »People«, er sei »wahnsinnig verliebt« in Anderson. Große Worte, ging es doch eigentlich nur um den Job. Neeson beschrieb seine Drehpartnerin als authentisch, witzig und sexy. »Es ist einfach großartig, mit ihr zu arbeiten«, sagt Neeson, »Ich kann ihr einfach nicht genug Komplimente machen. Sie hat kein großes Ego. Sie macht einfach ihre Arbeit.«

Später wurden die Hinweise deutlicher: Kürzlich soll Neeson der britischen »Sun« gesagt haben, die gemeinsamen Sexszenen hätten ihm am besten gefallen. Diesen Wink mit dem Zaunpfahl sollte niemand übersehen.

Und jetzt die Pressetour zum neuen Film, was gibt es da nicht alles zu berichten. Bei der Londoner Premiere gibt Anderson Neeson ein Küsschen auf die Wange. In Berlin imitieren die beiden auf einem Spree-Bötchen die ikonische »Titanic«-Pose von Kate Winslet und Leonardo DiCaprio. Im US-Fernsehen lassen sich die Schauspieler von der Kamera beim vermeintlichen Knutschen erwischen – und zur Premiere in New York bringen Anderson und Neeson ihre jeweiligen Söhne mit auf den roten Teppich. Er legt seinen Arm um ihre Hüfte. Und anonyme Quellen sagen gegenüber diversen Klatschmedien, Neeson und Anderson seien »klar verliebt«. Noch ein Tag bis zum Kinostart.

Hach! Ist das wirklich alles nur PR – oder doch eine erblühende Romanze zweier älterer Stars? Machen sie dem älteren Drittel der Bevölkerung Hoffnung auf einen dritten, vierten, fünften Frühling? Fast ist es egal, denn der Unterhaltungswert ist hervorragend, die Info-Krumen sind perfekt gestreut. Wir bleiben dran.

Stars Neeson, Anderson in Berlin: Kennenlern- oder Promophase?

Foto: Sebastian Reuter / Paramount Pictures / Getty Images