US-Handelsplattform: Amazon eröffnet neuen Standort im East Side Tower
Begleitet von Demonstrationen hat der US-Onlinekonzern Amazon einen neuen Standort im neuen East Side Tower an der Warschauer Straße eröffnet. Dort sollen die rund 2.500 Berliner Bürobeschäftigten des Konzerns einziehen, die bisher über verschiedene Standorte in der Stadt verteilt sind, wie Amazon mitteilte. In den kommenden Jahren kommen demnach weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzu. Platz sei für rund 3.000 von ihnen, hieß es.
Der mehr als 140 Meter hohe East Side Tower wurde erst vor wenigen Wochen eröffnet. Amazon wird den Angaben zufolge auf 33 der 35 Etagen einziehen. Das Unternehmen konzentriert an dem neuen Standort seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Deutschland.
In die Räumlichkeiten von Amazon zieht auch das sogenannte Kiezlab, ein kostenfreier Begegnungsort für lokale Vereine und Initiativen aus der Nachbarschaft. Betrieben wird es von der gemeinnützigen Organisation „Junge Tüftler:innen“.
Zur Eröffnung kam auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU). „Das ist ein Bekenntnis zum Standort Berlin, das mich freut“, sagte er. Vor dem Hochhaus demonstrierten am Vormittag mehrere Dutzend Menschen gegen den Einzug des US-Konzerns. Sie befürchten einen zunehmenden Einfluss Amazons auf Infrastruktur und Immobilienmärkte in der Hauptstadt. Symbolisch benannten die Demonstranten die Warschauer Straße in „Amazon Straße“ um.
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Wegner verteidigte das Unternehmen: In einer wachsenden Stadt brauche es für die Menschen Arbeitsflächen, betonte er. „Wir werden Berlin weiter in diese Richtung entwickeln, weil wir wollen, dass Berlin eine wirtschaftsfreundliche Stadt ist.“
Kritik kam indes auch von der Gewerkschaft Verdi. „Der Amazon-Tower mag schön in der Berliner Sonne glänzen, wenn sie denn scheint – das kann aber nicht die Tatsache überstrahlen, dass der Konzern seinen rund 40.000 Mitarbeitenden in Deutschland gute und verlässliche Arbeitsbedingungen in Form eines Tarifvertrags verweigert“, teilte Silke Zimmer aus dem Verdi-Bundesvorstand mit. Sie forderte Wegner auf, sich bei Amazon für die Anerkennung von Tarifverträgen und die Wahrung von Arbeitnehmerrechten einzusetzen.
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