Mehr Reisende in Zügen unterwegs: Doch jeder dritte Fernverkehrszug der Deutschen Bahn ist unpünktlich

Die Deutsche Bahn hat ihr Pünktlichkeitsziel im ersten Halbjahr verfehlt. Die Fernverkehrszüge des bundeseigenen Konzerns erreichten lediglich 63,4 Prozent der Halte pünktlich, wie die Bahn mitteilte. Für das gesamte Jahr strebt der Konzern eine Pünktlichkeitsquote von 65 bis 70 Prozent im Fernverkehr an. Grund für die vielen Verspätungen ist vor allem das marode Schienennetz sowie zahlreiche Baustellen. 

Als pünktlich geht ein Zug in die Statistik ein, wenn er einen Halt mit maximal 5:59 Minuten Verspätung erreicht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 waren die Fernverkehrszüge etwas pünktlicher unterwegs, damals lag die Quote bei 62,7 Prozent. 

Nächste Generalsanierung startet am Freitag

Zur Verbesserung der Pünktlichkeit setzt die Bahn auf Generalsanierungen hochbelasteter Strecken und eine engere Abstimmung von Baustellen mit dem Fahrplan. Ein Befreiungsschlag gelang so bei der Pünktlichkeitsquote bisher aber nicht. 

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Am Freitag startet auf der Strecke Hamburg-Berlin die nächste Generalsanierung. Die Strecke wird dazu für neun Monate komplett gesperrt und umfassend modernisiert. Danach soll es auf der wichtigen Verbindung weniger Störungen geben und dort einige Jahre Baufreiheit herrschen.

Bis 2036 sollen so mehr als 40 Strecken fit gemacht werden für die Zukunft. Wann die erfolgten Generalsanierungen die Pünktlichkeit nach oben ziehen, ist offen. 2026 sind vier Generalsanierungen geplant.

Mehr Reisende in Zügen der Deutschen Bahn unterwegs

Trotz Problemen bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zählte die Deutsche Bahn in ihren Fahrzeugen im ersten Halbjahr mehr Reisende als im Vorjahreszeitraum. 943 Millionen Fahrgäste waren nach Angaben des bundeseigenen Konzerns in den ersten sechs Monaten mit der Bahn unterwegs – das sind 24 Millionen Reisende mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Mit den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn fuhren im ersten Halbjahr dem Konzern zufolge 66,3 Millionen Reisende und damit rund 2,1 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Reisenden nutzen den Fernverkehr zudem für zunehmend längere Strecken. Grund ist unter anderem das Deutschlandticket: Für kürzere Fahrten etwa zwischen Hamburg und Bremen oder Augsburg und München wird seit der Einführung des bundesweit gültigen Fahrscheins vermehrt der Regionalverkehr statt ICE und IC genutzt. (dpa/TSP)