Fünf Männer, zehn Frauen und 13 Kinder: 28 Afghanen per Flugzeug auf dem Weg nach Hannover

In Hannover wird am Mittwochnachmittag ein weiterer Flug mit 28 Afghaninnen und Afghanen erwartet, die ihre Aufnahme in Deutschland erfolgreich eingeklagt haben. Es handele sich um Betroffene und deren Familien, denen über das Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen die Einreise nach Deutschland zugesagt worden sei, teilte die Hilfsorganisation Kabul Luftbrücke mit. Sie hätten ihre Visa allerdings vor Gericht einklagen müssen.

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Bei den Betroffenen handele es sich um fünf Männer, zehn Frauen und 13 Kinder, sagte eine Sprecherin von Kabul Luftbrücke der Nachrichtenagentur AFP. Sie sollten in das Aufnahmelager Friedland gebracht und dann über den sogenannten Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt werden.

Nach dem Regierungswechsel in Berlin hatte die neue unionsgeführte Bundesregierung die Aufnahmen stark eingeschränkt. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, Aufnahmeprogramme weitgehend einzustellen. Gerichte haben nach Klagen aber den Aufnahmeanspruch einzelner Menschen mit verbindlicher Zusage festgestellt.

Anfang September war bereits eine Gruppe von 47 Afghanen in Deutschland eingetroffen. Das Auswärtige Amt ging damals davon aus, dass noch rund 2300 Afghaninnen und Afghanen auf Ausreise nach Deutschland warteten. 2100 von ihnen seien in Pakistan, der Rest in Afghanistan.

Deutschland hatte nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August 2021 Menschen Aufnahmezusagen erteilt, die in dem Land für die Bundeswehr oder andere Institutionen gearbeitet hatten oder die aus anderen Gründen als besonders gefährdet eingestuft wurden – etwa Frauenrechtlerinnen oder Menschenrechtsaktivisten. (AFP)