Favorit setzt sich mit 2:0 durch: BFC Dynamo gewinnt Berliner Landespokal gegen Mahlsdorf
Die Voraussetzungen für ein stimmungsvolles und spektakuläres Landespokalfinale des Berliner Fußball-Verbands waren prächtig. Das Mommsenstadion war mit 8400 Zuschauenden schon Tage vorher restlos ausverkauft gewesen. Es gab mit Regionalligist BFC Dynamo einen Favoriten und mit Oberligist Eintracht Mahlsdorf einen Underdog.
Farblich gaben die beiden Kurven, die eine in traditionellem Weinrot und die andere in knalligem Violett, ein schönes Bild. Die Sonne schien, aber es war nicht zu heiß. Alles war bereit für große Pokalemotionen.
Was nun nur noch fehlte, war ein packendes Spiel, mit hin- und her wogenden Unterstützungswellen. Und so sehr sich beide Teams auf dem eher bescheidenen und wenig grünen, dazu auch noch leicht zu hohen Rasen bemühten, nichts davon sollte passieren. Das lag wohl vor allem am Spielverlauf.
Mahlsdorf hat den Favoriten lange im Griff, aber der trifft
Mindestens in der ersten Halbzeit, eigentlich aber die gesamte Partie über hatten die Mahlsdorfer den Favoriten irgendwie im Griff. Sie ließen sehr wenig zu, was Offensivaktionen des BFC anging. Wenn es gefährlich wurde, war meist Henry Jon Crosthwaite involviert. Der 22 Jahre alte Rechtsaußen war es dann auch, der „den einzigen Torschuss des BFC in der ersten Halbzeit“ abgab, wie Mahlsdorfs Cheftrainer Karsten Heine hinterher den Unterschied benannte.
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„Es war mit mein erster Ballkontakt“, sagte der gebürtige Gießener über den Führungstreffer in 21. Minute. „Ich hab’ den Ball ganz gut in den Strafraum gespielt bekommen, guck’ in die Mitte und sehe, dass da niemand freisteht und habs dann einfach mal probiert.“ Sein Schuss ging flach links unten ins Eck.
Wir waren über weite Strecken mindestens ebenbürtig.
Karsten Heine, Trainer von Eintracht Mahlsdorf
Crosthwaite, der unter anderem bereits in Darmstadt und für den Halleschen FC spielte, war auch an einer weiteren spielentscheidenden Aktion beteiligt. Er wurde von Mahlsdorfs Anton Kanther mit hohem Bein gefoult, woraufhin Schiedsrichter Christoph Beblik den Südostberliner mit der zweiten Gelben Karte vom Platz schickte. „Wir waren über weite Strecken mindestens ebenbürtig“, schätzte Karsten Heine das Spiel ein. „Selbst in Unterzahl haben wir noch versucht, das Ergebnis zu korrigieren.”
Eine Korrektur gelang aus Mahlsdorfer Sicht nicht. Kevin Lankford entschied die Partie zugunsten des BFCs mit dem 2:0 in der 78. Minute mit ein wenig Glück aus Nahdistanz. Er besiegelte damit den achten Berliner Pokalsieg für die Hohenschönhausener. Deren Cheftrainer Dennis Kutrieb war nach der Partie „unheimlich stolz, dass ich jetzt auch mal den Pokal in den Händen halten darf“. Es war sein erster Pokalerfolg.
Kutrieb lobte dann auch noch mal den „überragenden Rahmen und Support“. Der Rahmen stimmte, nur die ganz großen Emotionen fehlten. Selbst der obligatorische Platzsturm der Fans des Siegers ging gesittet über die Bühne. Vielleicht wirds ja dann in der ersten DFB-Pokalrunde Mitte August, die am 15. Juni ausgelost wird, emotionaler. Die Teilnahme daran hat sich der BFC Dynamo neben den rund 200.000 Euro mit einer starken Pokalsaison verdient.