Sohn von US-Regisseur Rob Reiner wird des zweifachen Mordes beschuldigt

Nach dem gewaltsamen Tod von Regisseur Rob Reiner und seiner Ehefrau Michele soll der Sohn des Paares, Nick Reiner, wegen zweifachen Mordes angeklagt werden. Das gab die Staatsanwaltschaft in Los Angeles bekannt.

Der 32-Jährige habe als Waffe ein Messer benutzt, sagte Bezirksstaatsanwalt Nathan J. Hochman. Wegen des zweifachen Mordes würden besondere Umstände gelten. Im Falle einer Verurteilung drohe eine lebenslange Haft, möglicherweise könnte auch die Todesstrafe beantragt werden, erklärte Hochman.

Sohn aus medizinischen Gründen nicht vor Gericht erschienen

Der 32-Jährige war am Sonntagabend festgenommen worden, rund sechs Stunden nachdem die Polizei das getötete Paar in deren Haus im Stadtteil Brentwood entdeckt hatte. Ursprünglich sollte er am Dienstag zur formellen Anklage vor Gericht erscheinen, konnte dies aber offenbar aus medizinischen Gründen nicht.

Nick Reiner habe noch keine ärztliche Freigabe für einen Transport vom Gefängnis zum Gericht, erklärte sein Anwalt Alan Jackson übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge. Er hoffe, sein Mandant werde am Mittwoch »für verhandlungsfähig erklärt werden«, sagte Jackson.

Rob Reiner drehte Film zur Drogensucht seines Sohnes

Rob Reiner, Regisseur von Filmhits wie »Harry und Sally«, »Misery« und »Eine Frage der Ehre«, war 78 Jahre alt. Seine Frau Michele hatte als Fotografin gearbeitet. Das seit 1989 verheiratete Paar hatte drei gemeinsame Kinder: Jake, Nick und Romy. Zudem hatte der Regisseur die Tochter seiner ersten Ehefrau Penny Marshall adoptiert. Sohn Nick hatte immer wieder öffentlich über seinen Kampf mit einer Drogensucht gesprochen.

Er sei als Teenager viele Male auf Entzug gewesen und habe häufig als Obdachloser auf der Straße gelebt, sagte er 2016 der Zeitschrift »People«. Im Jahr zuvor hatte Rob Reiner mit »Being Charlie« einen Film über die schwierige Beziehung eines 18 Jahre alten drogenabhängigen Protagonisten namens Charlie und dessen Vater gedreht. An dem Drehbuch arbeitete Sohn Nick mit. Die Arbeit an dem Film sei wie eine gemeinsame Therapie gewesen, sagte der Regisseur damals der Zeitschrift »The New Yorker«.

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Nathan Hochman, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles

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Damian Dovarganes / AP