»South Park« steckt Donald Trump in ein Bett mit dem Teufel

Donald Trump steigt ins Bett des Teufels. Für viele Kritikerinnen und Kritiker nur eine weitere Metapher für verbale oder politische Ausfälle des US-Präsidenten. Die Macher der Animationsserie »South Park« haben sie ins Fernsehen gebracht.

In der ersten Folge der 27. »South Park«-Staffel kommt Trump nicht gut weg. Nicht bloß, dass die animierte Version des US-Präsidenten im Bett auch noch seinen – laut Satan kaum sichtbar kleinen – Penis entblößt. Zuvor verwechselte der animierte Trump in einem Gespräch mit dem kanadischen Premier kurzerhand die Bombardements auf Iran und Irak.

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So weit, so typisch. Wenn Stan, Kyle, Cartman und Kenny losziehen, wird es nicht selten ungemütlich für das Establishment. Die Hauptfiguren der Animationsserie »South Park« sind legendär und so sind die politischen Bezüge ihrer Handlung, geschaffen von den Serienmachern Trey Parker und Matt Stone.

Die nicht animierten Hintergründe machen die offensichtliche Kritik an Trump jedoch interessant. »South Park« wird nämlich bei Comedy Central ausgestrahlt, und der Sender gehört zum Film- und Fernsehimperium von Paramount. Und die hatten wegen eines anderen Senders, CBS nämlich, zuletzt mächtig Ärger mit dem US-Präsidenten.

Trump warf der CBS-Sendung »60 Minutes« vor, im vergangenen Jahr ein langes Interview mit Kamala Harris, seiner Rivalin im Rennen ums Weiße Haus, so geschnitten zu haben, dass dies eine schwache Antwort kaschiert habe. »60 Minutes« bestritt dies und veröffentlichte auch ein Transkript, um die Vorwürfe zu widerlegen.

Trump zog vor Gericht. Und obwohl Experten das Unternehmen in einer starken Position sahen, stimmte Paramount einem 16 Millionen Dollar schweren Vergleich zu. Ein Schritt, der mindestens für Stirnrunzeln sorgte, benötigt Paramount für eine geplante Fusion mit der Filmproduktionsgesellschaft Skydance doch die Zustimmung der Bundesbehörde FCC.

Passend dazu stellte CBS die »Late Show« von Stephen Colbert ein . Paramount sprach von einer »rein finanziellen Entscheidung«. Kritiker sehen darin eher einen Versuch, einen der lautesten Trump-Kritiker ruhigzustellen. »Ich liebe es total, dass Colbert gefeuert worden ist«, frohlockte Trump selbst.

Geld, das für Colbert fehlt, fließt offenbar auch an »South Park«. 1,25 Milliarden Dollar soll der Konzern für die kommenden fünf Jahre an die Macher der Serie zahlen. Trump dürfte nicht zufriedener damit sein.

Die Erfolgsserie »South Park« läuft bei Comedy Central und beim Streamingdienst Paramount+

Foto: picture alliance / AP