Nach zunehmenden Angriffen auf Beamte: Berlins Gerichtsvollzieher erhalten Schutzwesten

Die Berliner Justizverwaltung wird ihre rund 270 Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher mit stich- und schusssicheren Schutzwesten ausstatten. Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) will damit auf eine zunehmende Anzahl verbaler und körperlicher Angriffe auf die Beamtinnen und Beamten reagieren, berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Dienstag.

222 Gerichtsvollzieher hätten laut des Vereins der Berliner Obergerichtsvollzieher Bedarf an einer Schutzweste angemeldet, hieß es. Pro Set würden demnach Kosten von 1050 Euro veranschlagt. Insgesamt entstünden demnach Kosten von rund 276.000 Euro. Die Bestellung wird laut dem Vorsitzenden des Vereins, Obergerichtsvollzieher Martin Graetz, voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen. Anfang 2026 soll dann mit der Auslieferung begonnen werden.

Graetz erklärte gegenüber dem RBB, die Sicherheit der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher habe sich in den vergangenen Jahren „zunehmend verschlechtert“. Erst im vergangenen Jahr war auf eine Gerichtsvollzieherin durch eine geschlossene Tür geschossen worden, die Beamtin blieb unverletzt.

Nach Angaben des Vereins der Berliner Obergerichtsvollzieher haben die Gerichtsvollzieher der Hauptstadt im Jahr 2023 rund 57 Millionen Euro bei Schuldnern eingetrieben. (epd/Tsp)