Diebesbande spezialisierte sich auf Friedhöfe: Gemeinde in Berlin-Westend erhält gestohlene Skulpturen zurück

Eine Diebesbande soll sich auf Skulpturen von Friedhöfen spezialisiert haben. Bislang stellten Ermittler 85 Bronzen sicher, die sie nach Behördenangaben mehr als 40 Diebstählen auf Friedhöfen zuordnen konnten. Zwei Plastiken erhielt nun die Luisengemeinde im Fürstenbrunner Weg in Berlin-Westend zurück, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Die Skulpturen „Französischer Jesus“ und „Thorvaldsen Jesus“, die für zahlreiche Besucher einen hohen emotionalen Wert haben, könnten damit künftig wieder an ihren angestammten Plätzen stehen. Zuvor wurden 14 weitere Skulpturen laut Behörden schon an die Inhaber zurückgegeben.

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Die beiden Christusfiguren waren im vergangenen Mai bei Durchsuchungen bei einem 55-Jährigen sichergestellt worden. Der Mann gilt laut Staatsanwaltschaft als Hauptverdächtiger in dem Fall. Er soll mit mindestens zwei Männern aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eine Bande gebildet haben. Seit spätestens 2018 sollen sie Bronzeplastiken, Reliefs, Zaunelemente und andere hochwertige Metallgegenstände gestohlen und verkauft haben.

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Bei der Razzia im Mai in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern stellten Polizisten zahlreiche Objekte sicher.

55-Jähriger soll Taten organisiert haben

Kopf der mutmaßlichen Bande soll der 55-Jährige sein. Er soll die Taten organisiert haben. Gegen ihn wird wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandendiebstahls sowie der -hehlerei ermittelt. Er wurde im Mai zunächst festgenommen, laut Staatsanwaltschaft aber später unter Auflagen zunächst wieder frei gelassen.

Laut Behörden konnten der mutmaßlichen Bande bislang 25 Verkäufe von gestohlenen bis zu 150 Kilogramm schweren Skulpturen zugeordnet werden. Den Gesamtwert der bisher sichergestellten oder zugeordneten Gegenstände bezifferte die Staatsanwaltschaft auf etwa 169.000 Euro. (dpa)