Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit: Berliner Club SchwuZ meldet Insolvenz an

Das SchwuZ in Berlin hat Insolvenz angemeldet. Die Geschäftsführung informierte darüber in einer Belegschaftsversammlung. Grund für diesen Schritt sei eine drohende Zahlungsunfähigkeit, heißt es in einer Mitteilung an die Vereinsmitglieder.

Der Clubbetrieb soll allerdings weitergehen, auch die Gehälter werden weiterhin gezahlt. Die wirtschaftliche Krise des SchwuZ habe sich seit Ende 2023 abgezeichnet. Schon damals sei klar gewesen, dass 2024 mit einem erheblichen Defizit abschließen würde, schreiben die Vorstände. Erste Gegenmaßnahmen im Sommer 2024 hätten sich als nicht ausreichend erwiesen.

Mit dem Wechsel der Geschäftsführung im März habe „eine umfassende Analyse der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage“ begonnen, heißt es. Das volle Ausmaß der Krise wurde dann im Mai 2025 sichtbar: rückläufige Umsätze, monatliche Fehlbeträge von 30.000 bis 60.000 Euro und strukturelle Defizite in Prozessen, Personalplanung und wirtschaftlicher Steuerung.

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Trotz Umstrukturierungen, Personalabbau und Programmfokussierung blieb die wirtschaftliche Basis zu schwach. Die Geschäftsführung stellte daher in Absprache mit dem Vorstand die Insolvenzanträge. Ein Berater solle nun helfen, das Schwuz wieder auf wirtschaftlich tragfähige Beine zu stellen.

„Ein Insolvenzantrag ist nicht das Ende, sondern ein Werkzeug, welches dem SchwuZ wieder Luft zum Atmen gibt und eine Chance neu zu starten“, heißt es in der Mitteilung an die Vereinsmitglieder. Die Verantwortlichen setzen sich für den Erhalt des Clubs ein und sind zuversichtlich, dass es weitergehen kann. (Tsp)