Gouverneur von Kalifornien kündigt Klage gegen Zölle an
US-Präsident Donald Trump hat für viele Länder eine Zollpause verkündet – nicht aber für China. Der Zollstreit zwischen den beiden Ländern spitzt sich zu.
Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:
19:44 Uhr – Powell: US-Wirtschaft weiter in „solider Lage“
Fed-Chef Jerome Powell sieht nach eigenen Angaben Anzeichen für eine Verlangsamung der amerikanischen Wirtschaft im ersten Quartal, jedoch keinen dringenden Handlungsbedarf der US-Notenbank. Die Konjunktur sei trotz der erhöhten Unsicherheit weiter in einer „soliden Lage“, sagte Powell vor dem Economic Club of Chicago.
17:08 Uhr – Gouverneur von Kalifornien kündigt Klage gegen Zölle an
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom will laut Medienberichten wegen der weitreichenden Sonderzölle Klage einreichen. „Die rechtswidrigen Zölle von Präsident Trump verursachen Chaos bei kalifornischen Familien, Unternehmen und unserer Wirtschaft – sie treiben die Preise in die Höhe und bedrohen Arbeitsplätze“, hieß es in einer Mitteilung des Demokraten, aus der mehrere US-Medien übereinstimmend zitierten, darunter „Politico“ und die „Los Angeles Times“.
15:25 Uhr – WTO prognostiziert Rückgang des Welthandels um bis zu 1,5 Prozent
Angesichts der von den USA ausgelösten Zollspirale droht der Welthandel dieses Jahr zu schrumpfen. Diese düstere Prognose stellt die Welthandelsorganisation (WTO) in ihrem Ausblick vor. Die WTO-Experten gehen davon aus, dass das Volumen des Welthandels 2025 um mindestens 0,2 Prozent zurückgehen wird – im schlimmsten Fall sogar um 1,5 Prozent. Ohne die jüngsten Entwicklungen im Zollstreit wären demnach rund drei Prozentpunkte mehr und somit ein Wachstum drin gewesen. Laut den Experten ist erst für 2026 mit einer moderaten Erholung zu rechnen: Dann winke ein Zuwachs von 2,5 Prozent.
10:27 Uhr – „Nicht alle drei großen Autobauer werden dieses Jahrzehnt überleben“
Ökonom Moritz Schularick stellt der deutschen Autoindustrie eine düstere Prognose aus. „Nicht alle drei großen Autobauer werden dieses Jahrzehnt überleben“, zitierte Moderator Markus Lanz eine frühere Aussage des Präsidenten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW Kiel) in seiner Sendung. „Halte ich weiterhin für richtig“, antwortete Schularick.
Das bedeute zwar nicht, dass es keine Automobilproduktion mehr in Deutschland geben werde. Jedoch könne er sich gut vorstellen, so Schularik weiter, dass „mindestens einer von denen in irgendeiner anderen Form das Jahrzehnt beenden wird“. Damit meinte er: aufgekauft wird, aufgesplittet wird, Joint Ventures eingeht.
08:15 Uhr – Ratingagentur droht USA mit Herabstufung
Die europäische Ratingagentur Scope warnt davor, dass die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft werden könnte, sollte ein langwieriger Handelskrieg das Vertrauen in den Dollar untergraben – oder wenn Präsident Donald Trump noch drastischere Wirtschaftsmaßnahmen wie etwa Kapitalkontrollen einführt.
Als Folge von Trumps Handelszöllen musste der Dollar den stärksten Kursverlust seit mehr als 50 Jahren hinnehmen.
06:59 Uhr – Chinas Wirtschaft wächst überraschend stark
Die chinesische Wirtschaft ist vor der Eskalation im Handelsstreit mit den USA überraschend kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Januar bis März um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 5,1 Prozent gerechnet.
Auch die Industrieproduktion legte deutlich zu. Die Unternehmen steigerten ihren Ausstoß um März um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Prognosen von Analysten wurden damit übertroffen. Im Januar/Februar hatte es nur zu einem Plus von 5,9 Prozent gereicht. „Die Hersteller versuchten wohl, ihre Bestellungen vor der Einführung der Zölle rauszuschicken“, sagte Ökonom Woei Chen Ho vom Finanzhaus UOB in Singapur.
Peking strebt für das laufende Jahr ein Wachstum von rund fünf Prozent an. Experten der Schweizer Großbank UBS erwarten nur 3,4 Prozent. „Der Zollschock sorgt für nie dagewesene Herausforderungen für die chinesischen Exporte“, so die UBS-Analysten.
06:20 Uhr – China ernennt neuen Handelsbeauftragten
Inmitten des Zollstreits mit den USA ernennt China einen neuen Verhandlungsführer für den internationalen Handel. Die Regierung in Peking teilte mit, dass Li Chenggang ernannt wurde, der Wang Shouwen ersetzt. Dieser war an den Verhandlungen für das Handelsabkommen vom Jahr 2020 zwischen China und den USA beteiligt.
05:17 Uhr – Hongkongs Post schickt keine Waren mehr in die USA – „Schikanöse“ Zölle
Die Hongkonger Post liefert keine Warenpakete mehr über den Seeweg in die USA aus. Ab 27. April soll auch der Luftpostdienst in die Vereinigten Staaten eingestellt werden, wie die Post am Mittwoch mitteilte. Begründet wird das mit den „schikanösen“ US-Zöllen. Beim Versand von Waren in die USA müssten sich die Hongkonger darauf einstellen, „aufgrund der unangemessenen und tyrannischen Maßnahmen der USA exorbitante und unangemessene Gebühren zu zahlen“, hieß es in einer Erklärung der Hong Kong Post. Andere Postsendungen, die nur Dokumente ohne Waren enthalten, seien nicht betroffen.
02:46 Uhr – Trump lässt Zölle für Importe von Mineralien prüfen
US-Präsident Donald Trump lässt mögliche neue Zölle auf alle Importe kritischer Mineralien prüfen. Der Republikaner unterzeichnete im Weißen Haus eine entsprechende Anordnung. Damit wird Handelsminister Howard Lutnick angewiesen, eine Untersuchung der nationalen Sicherheit gemäß dem Trade Expansion Act von 1962 einzuleiten. Es handelt sich dabei um dasselbe Gesetz, mit dem Trump in seiner ersten Amtszeit Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium eingeführt hat und im Februar eine Untersuchung möglicher Kupferzölle einleitete. Beobachtern zufolge stellt dies eine erhebliche Eskalation im Streit mit wichtigen Handelspartnern dar. China hatte vor wenigen Tagen als Reaktion auf Trumps Zölle neue Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden verhängt. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 17 Elementen, die in der Rüstungs-, Elektrofahrzeug-, Energie- und Elektronikindustrie verwendet werden.
01:20 Uhr – Zeitung: Trump will Druck auf Handelspartner wegen China aufbauen
US-Präsident Donald Trump will einem Zeitungsbericht zufolge Druck auf Handelspartner ausüben, ihre Geschäfte mit China einzuschränken. Das berichtet das "Wall Street Journal" am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. US-Regierungsvertreter planen demnach, die Verhandlungen über die verhängten hohen Importzölle mit mehr als 70 Nationen zu nutzen. Dabei sollen diese aufgefordert werden, China den Warentransport durch ihre Länder zu untersagen. Auch solle verhindert werden, dass sich chinesische Firmen auf ihrem Territorium niederlassen, um US-Zölle zu umgehen.
00:04 Uhr – Insider: Neue Zölle könnten US-Chipausrüster eine Milliarde Dollar kosten
Die neuen Zölle könnten den Chipausrüstern in den USA Insidern zufolge jährlich mehr als eine Milliarde Dollar kosten. Entsprechende Berechnungen der Branche seien vergangene Woche mit Regierungsvertretern und Abgeordneten in Washington besprochen worden, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr. Den Berechnungen zufolge könnten den drei größten US-Chipausrüstern – Applied Materials, Lam Research und KLA – etwa 350 Millionen Dollar pro Jahr an Belastungen entstehen. Auch kleinere Konkurrenten wie Onto Innovation müssten mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von mehreren Millionen Dollar rechnen.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, mit Zöllen den Aufbau einer einheimischen Chip-Industrie vorantreiben zu wollen. Diese Auflagen sind zunächst ausgesetzt, jedoch wurde am Montag formell eine Untersuchung eingeleitet.
Dienstag, 15. April
20:33 Uhr – Trump: „Der Ball liegt bei China“
US-Präsident Donald Trump bleibt im Zollstreit mit China hart. „Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen“, zitierte die Sprecherin Karoline Leavitt aus einer Erklärung des Präsidenten. China sei nicht anders als irgendein anderes Land, nur größer, sagte Trump demnach.
China brauche wie alle anderen Länder den amerikanischen Verbraucher, oder „um es anders auszudrücken, sie brauchen unser Geld“, zitierte Leavitt den Präsidenten bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Sie habe mit Trump gesprochen, und er habe ihr diese Erklärung zu China mitgegeben.
18:01 Uhr – US-Abgeordnete kauft Aktien und befeuert damit Insiderhandel-Vorwürfe
Hat die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene Insiderhandel betrieben? Pflichtangaben gegenüber dem US-Kongress zeigen nun, dass Greene am Dienstag und Mittwoch Aktien mehrerer Tech-Konzerne wie Apple und Amazon oder dem Pharma-Riesen Merck zu einem Preis von 21.000 bis 315.000 Dollar gekauft hatte. Kurz zuvor teilte Trump auf seinem Dienst „Truth Social“ einen Kaufaufruf, Stunden später setzte er die Zölle für viele Handelspartner für 90 Tage aus.
US-Abgeordnete dürfen an der Börse handeln, aber sie müssen innerhalb von 30 Tagen schriftlich über entsprechende Geschäfte informieren. Dabei müssen sie nicht die exakten Summen offenlegen. Die Demokraten im Kongress wollen untersuchen, ob Republikaner nach Trumps Kaufaufruf Insiderhandel begangen haben.
17:55 Uhr – Dax erholt sich weiter
Der Dax erholt sich weiter – wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Der Leitindex Dax ging heute 1,43 Prozent höher bei 21.253,70 Zählern aus dem Handel. Am Montag waren es fast drei Prozent plus.
13:48 Uhr – Europa sollte nicht „Vasall“ der USA sein, sagt Vance
US-Vizepräsident JD Vance fordert erneut europäische Staaten zu einer größeren Unabhängigkeit von den USA auf – und merkt dabei an, Deutschlands Exportabhängigkeit könne für die Bundesrepublik zum Problem werden. „Es ist nicht gut für Europa, der permanente Sicherheitsvasall der Vereinigten Staaten zu sein“, sagt Vance dem britischen Nachrichtenportal „UnHerd“.
Er liebe Europa und die Menschen in Europa, sagt er weiter und fügt hinzu: „Ich will nicht, dass die Europäer einfach nur immer das tun, was die Amerikaner ihnen sagen. Ich glaube nicht, dass das in ihrem Interesse ist und auch nicht in unserem.“