Neues Buch über verstorbenen Basketball-Superstar: Wie aus Kobe Bryant die Black Mamba wurde
Über Kobe Bryant sind seit seinem tragischen Tod vor fünf Jahren unzählige Filme, Dokus und Bücher erschienen. Vor 15 Jahren, am 17. Juni 2010, erlebte er einen seiner größten Tage.
Mit seinen Los Angeles Lakers besiegte er im siebten Spiel der NBA Finals die Boston Celtics und gewann seinen fünften – und letzten – Titel.
Sein Leben als Basketball-Superstar ist so gut ausgeleuchtet wie kaum eine andere Sportlerkarriere. Den Weg dorthin kennen deutlich wenige Leute im Detail. Genau dieser Phase, der Jugend von Kobe Bean Bryant, widmet sich das Anfang Mai erschienene Buch „The Rise“ von Mike Sielski (Edel Sports, 381 Seiten, 29,90 Euro).
Der US-Sportjournalist widmet sich Kobes Kindheit in Philadelphia als Sohn des NBA-Profis Joe „Jellybean“ Bryant, den sieben Jahren in Italien, der schwierigen Rückkehr in die USA und dem Aufstieg zum besten Highschool-Basketballer des Landes. Sielski hat dafür mit vielen Weggefährten gesprochen, mit Mitschülern, Freunden, Trainern und Lehrern.
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Das Buch

© Edel Sports Verlag
Mike Sielski: „Kobe Bryant – The Rise“, Edel Sports, 381 Seiten, 29,90 Euro
Teilweise entstehen dabei Redundanzen, die manche Abschnitte etwas langatmig werden lassen. Selbst eingefleischte Fans von Bryant lernen den späteren Superstar allerdings von einer anderen Seite kennen. „Die Heimvideos, auf denen man ihn beim Herumalbern mit seiner Familie sehen kann, das war der echte Kobe. Die Black Mamba, die jeder auf dem Spielfeld sieht, das war der Wettbewerb“, beschreibt Sielski die gespaltene Persönlichkeit Bryants.
Diese war in seiner Jugend besonders offensichtlich. Sportler gehören an amerikanischen Schulen fast automatisch zu den beliebtesten Schülern, beim jungen Kobe war dies an der Lower Merion High School anfangs aber nicht der Fall. Mit sechs Jahren war er nach Italien gezogen, wo sein Vater seine Karriere ausklingen ließ, mit 13 kehrte die Familie zurück in einen Vorort von Philadelphia. Für Bryant war es ein Kulturschock.

© imago/Burt Harris
Er verstand den Slang nicht, er benahm sich anders als seine Mitschüler, er fühlte sich nicht zugehörig. Das galt auch für die Basketballcourts der Innenstadt, auf denen er vor allem im Sommer jede freie Minute verbrachte. „Du gehst auf eine weiße Highschool. Du wohnst in einem Vorort. Du gehörst nicht zu uns“, das sei der Tenor in Philadelphia gewesen. Viele hielten Bryant für zu weich – und befeuerten damit seinen unbändigen Ehrgeiz.
Jede Respektlosigkeit, jede Niederlage, jede Zurückweisung wandelte er in Energie um. Er trainierte ohne Rücksicht auf sich selbst oder seine Mannschaftskameraden. Bryant konnte es nicht ertragen, wenn jemand nicht an sein Limit ging. Jahre später zerbrach daran – und an ihren großen Egos – das Traumduo mit Shaquille O’Neal. Doch schon an der Highschool war es nicht leicht, mit Bryant in einer Mannschaft zu spielen.
„Während alle anderen versuchten, Stipendien zu bekommen, arbeitete Kobe an seinem Crossover“, sagte sein früherer Trainer Sam Rines. Bryant ordnete schon früh alles seiner Entwicklung unter, er hatte sein Ziel immer vor Augen. Es war der Kern dessen, was später als „Mamba Mentality“ bekannt wurde.