Crystal Palace will Pep Guardiola ärgern: Oliver Glasner mischt den Fußball auf der Insel auf

Dass sie Titel gewinnen können, hat man bei Crystal Palace in diesem Monat schon gesehen. Anfang Mai nahm Mittelfeldspieler Eberechi Eze an einem viertägigen Online-Schachturnier teil und setzte sich im Finale gegen den YouTuber Sapnap durch. Preisgeld: 20.000 Pfund.

Diesmal geht es jedoch um etwas mehr. Wenn Palace am Sonnabend im FA-Cup-Finale im Wembley-Stadion aufläuft, spielen sie nicht nur um zwei Millionen Pfund, sondern vor allem um einen Platz in den Geschichtsbüchern. Der Schachmeister, der Pep Guardiolas Manchester City entschlüsseln muss, heißt dann nicht Eze, sondern Oliver Glasner.

Der Kontrast könnte kaum größer sein. Auf der einen Seite City, der globale Superklub aus dem Norden. Auf der anderen Palace: der kleine Kiezklub aus Südlondon. Für City ist es das dritte Finale in drei Jahren, für Palace das dritte Finale überhaupt. Für City geht es darum, eine misslungene Saison doch noch mit einer Trophäe aufzuhübschen. Für Palace wäre es der erste große Titel in der 119-jährigen Vereinsgeschichte.

Dennoch gehen die „Eagles“ mit vorsichtigem Optimismus in dieses Endspiel. Auszusprechen wagt es keiner, doch viele haben das Bauchgefühl, dass 2025 Palaces Jahr werden könnte. Und das liegt vor allem an ihrem österreichischen Trainer.

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Als Glasner im Februar 2024 in Südlondon ankam, war er vielen in England – trotz seiner Erfolge mit Eintracht Frankfurt – völlig unbekannt. Manche fragten sich, ob der kriselnde Abstiegskandidat nicht eher einen Trainer mit Premier-League-Erfahrung brauche.

Sechzehn Monate später genießt Glasner in Südlondon bereits Heldenstatus. Die Fans besingen ihn als „Super Oli Glasner“, und auch die Spieler schwärmen von ihrem Chef.

Er bringt auch jeden Tag so viel Enthusiasmus, so viel Energie und Unterstützung mit. Es ist fantastisch.

Eberechi Eze, Spieler von Crystal Palace

„Glasner ist top – vor allem, wie er und sein Team die Gegner analysieren“, sagte Mittelfeldstar Eze kürzlich gegenüber der BBC. „Er bringt auch jeden Tag so viel Enthusiasmus, so viel Energie und Unterstützung mit. Es ist fantastisch.“

Dabei hatte es der Österreicher nicht immer leicht in Südlondon. Nachdem er Palace 2024 souverän zum Klassenerhalt geführt hatte, musste er gleich darum kämpfen, die Mannschaft überhaupt zusammenzuhalten. Starspieler Michael Olise verließ den Klub in Richtung München, und auch andere wie Eze liebäugelten mit einem Wechsel. Zu Beginn der Saison wackelte es gewaltig im Glaspalast, als Glasners Team aus den ersten acht Spielen nur drei Punkte holte und sieglos blieb.

Der Verein hielt jedoch zum Trainer, und nun gibt es kaum eine Premier-League-Mannschaft, die so gefestigt wirkt wie Palace. Gegen City wird sie zwar Außenseiter sein, doch Glasner selbst ist zuversichtlich. Auch beim letzten Duell der beiden, einer 2:5-Niederlage im April, sah er positive Ansätze. „Ich habe Pep auch gesagt: Wenn du beim nächsten Mal das gleiche System benutzt, werden wir unsere Mittel dagegen haben.“

Vor allem aber will der Österreicher die gleiche Furchtlosigkeit entfachen, mit der er einst Eintracht Frankfurt zum Europa-League-Titel führte. „Wir sollten am Samstag keinen Druck verspüren“, sagte er diese Woche vor dem Finale. „Druck hat man im Abstiegskampf, wenn es um die Zukunft des Vereins geht. In einem Pokalfinale zu stehen, ist dagegen etwas Außergewöhnliches: ein Kindheitstraum.“