„Ich habe großes Vertrauen in dieses Team“: Alba Berlin kommt pünktlich vor den Play-offs in Schwung
Auf Diskussionen über die Tabellenkonstellation wollte sich Martin Hermannsson nicht einlassen. „Ich habe großes Vertrauen in dieses Team“, sagte Alba Berlins Kapitän. „Es ist egal, ob wir in die Play-ins gehen oder direkt in die Play-offs.“
Der Isländer ist ohnehin mit einer großen Selbstsicherheit gesegnet, doch nach den starken Leistungen in Chemnitz und beim 90:62 (24:12, 25:12, 26:19, 15:19) gegen den Mitteldeutschen BC am Mittwoch ist die Zuversicht bei Alba groß wie lange nicht. Nach Monaten zwischen Krisen und enttäuschten Hoffnungen auf die Wende sind die Berliner in den heißen Monaten der Saison endlich in Schwung gekommen. Oder um es mit Hermannsson zu sagen: „Wir sind dabei, ein richtig gutes Team zu werden. Ich hoffe, es ist nicht zu spät.“
Wie schon am Sonntag in Chemnitz überzeugte Alba mit hoher Intensität in der Verteidigung und guten Entscheidungen in der Offensive. Es wirkte wie ein Auftritt aus alten Tagen, als die Berliner nicht nur den Namen eines Topteams trugen, sondern ein ebensolches waren. Von den vielen Problemen dieser so schwierigen Saison war nichts zu erahnen.
Wir sind dabei, ein richtig gutes Team zu werden. Ich hoffe, es ist nicht zu spät.
Martin Hermansson
Alba bestimmte das Spiel von Beginn an und brachte den MBC früh an seine Grenzen. Die Mannschaft von Trainer Pedro Calles erzwang zahlreiche Ballverluste, schaltete schnell um und traf vorne hochprozentig. Besonders die kleinen Aufstellungen funktionierten exzellent. Malte Delow, Topscorer mit 16 Punkten, überzeugte im Spielaufbau mit Übersicht und guten Würfen. Justin Bean war mal wieder überall zu finden und gab dem Team viel Energie.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
So zog Alba schnell davon. Nach sieben Minuten war die Führung erstmals zweistellig, Mitte des zweiten Viertels hatten die Berliner den direkten Vergleich bereits gedreht. Nichts erinnerte an das Hinspiel Ende Dezember, das der MBC mit 18 Punkten Vorsprung deutlich gewonnen hatte.
Doch seitdem ist viel passiert und pünktlich vor den Play-offs scheint sich Alba endlich eine gewisse Stabilität erarbeitet zu haben. Diese schließt ärgerliche Niederlagen wie vor einer Woche in Würzburg nicht aus, gibt aber Anlass für Optimismus.
Insbesondere die Defensive, auf die sich Calles nach dem Trainerwechsel fokussiert hat, sowie die Dreierquote sind im Vergleich zu den desolaten Monaten im Herbst und Winter deutlich verbessert. „Es ist eine Veränderung der Einstellung. In der Verteidigung geht es um Willen, um Energie. Wir haben die ersten sieben, acht Monate der Saison keine Defense gespielt, jetzt ist sie herausragend“, sagte Hermannsson.
Durch den Sieg ist Alba in der Tabelle am MBC vorbeigezogen. Am letzten Spieltag treffen die Berliner am Donnerstag kommender Woche auf das abgeschlagene Schlusslicht Göttingen. Mit einem Sieg wäre mindestens die Teilnahme an den Play-ins sicher, die Chancen auf die direkte Qualifikation für die Play-offs groß. Martin Hermannsson hat auf derlei Rechnerei keine Lust. „Ich habe seit einem Monat nicht mehr auf die Tabelle geschaut. Wir haben noch ein Spiel, danach sehen wir, wie es weitergeht.“