Der prominente Wochenrückblick : Preise, für die es sich über 30 Minuten zu bedanken lohnt
Der Preis war heiß, oder so ähnlich, hieß es am Donnerstagabend der vergangenen Woche im Metropol am Nollendorfplatz. Dort verlieh das Herrenmagazin Gentlemen’s Quarterly, besser bekannt als GQ, mal wieder seine „Men of the Year“-Awards – auch an Frauen. Zahlreiche internationale Stars reisten nach Berlin. Und das, obwohl die Veranstaltung deutlich unglamouröser ausfiel als früher schon.
Statt rauschendem Festmahl wurde in diesem Jahr eine Stehparty ausgerichtet. Der rote Teppich fungierte auch als Tanzfläche und als Austragungsort der Awardzeremonie. Die Mode- und Medienbranche muss sparen und etwaige Sponsoren offenbar auch.
Nervige Performance
Tatsächlich war das aber nicht weiter dramatisch. Im Gegenteil. Der alles in allem etwas provisorische Charakter hatte zur Folge, dass die Hierarchien zwischen A- bis C-Promis und unbekannten Gästen gänzlich aufgelöst wurden, was letztlich für gute Stimmung sorgte und in einer hemmungsloseren Party endete.
Die Woman-Men-of-the-Year, also die Preisträgerin des „Men-of-the-Year“-Awards in der Kategorie „Woman of the Year“ – ja, es ist kompliziert –, die US-Schauspielerin Indya Moore, war schon zu Beginn des Abends so entspannt, dass sie sich, nachdem ihr besagter Award überreicht wurde, erstmal auf die Bühne setzte, um eine über 30-minütige Dankesrede zu halten.
Was die Nerven einiger Gäste strapaziert haben dürfte, wirkte auf andere wie eine Performance, die genau das auszutesten suchte: Wie lang kann eine Rede dauern, bis einen jemand von der Bühne kegelt? Großartig! Ein Glück holte der mit dem Preis des „Musician of the Year“ ausgezeichnete schwedische Rapper Yung Lean die verlorene Zeit wieder rein – und beschränkte sich auf ein knappes „Thank you!“.
Weitere Preisträger waren der britische Schauspieler Joe Alwyn, die deutsche Künstlerin Anne Imhof, Fußballer Mats Hummels und der ebenfalls aus Großbritannien stammende Schauspieler Jason Isaacs. Sympathisch zurückhaltend führte Komiker Aurel Mertz als Moderator durch den Abend.
Schwierige Phase
Neben den Preisträgern als Gäste anwesend, waren die meisten, die in Deutschland wenigstens halbwegs als Superstar gelten. Bushido allerdings fehlte und das offenbar nicht, weil er eigentlich in Dubai lebt. So wie es aussieht, geht es ihm dieser Tage privat nicht so besonders.
Seine Frau Anna-Maria Ferchichi hatte am Freitag auf Instagram geschrieben, dass sie nicht mehr mit dem Rapper zusammenlebe. In dem Story-Post spricht die 44-Jährige von einer schwierigen Phase der Ehe. Beide „hatten das Bedürfnis, etwas Abstand zu nehmen, um wieder klarer zu sehen“, sagt sie. Trotzdem würden sie gemeinsame Zeit mit den Kindern verbringen. Viele würden das Paar und ihre Geschichte idealisieren. „Aber selbst das Haus, das von außen perfekt wirkt, kann mit der Zeit Risse bekommen.“
© dpa/Jörg Carstensen / Bearbeitung Tagesspiegel
Die beiden sind seit 2011 zusammen. Ein Jahr darauf folgte die Hochzeit. Sie haben sieben gemeinsame Kinder, darunter Drillinge. Die 44-Jährige hat zudem einen Sohn aus erster Ehe. Zuletzt geriet der Rapper wegen einer möglichen privaten Beschäftigung von Personenschützern des Landeskriminalamts in die Schlagzeilen.
Und was ist sonst noch passiert? Richtig, ein weiterer Promi, der wohl aus Gründen nicht zu den GQ-Awards eingeladen wurde: Thomas Gottschalk. Der geht, so die Verheißung, in wenigen Tagen in Rente und gab deshalb dem Boulevard-Blatt „Bunte“ ein finales Interview.
Über seinen vielfach kritisierten Auftritt bei der Verleihung der Bambis vor wenigen Wochen, bei dem er unter anderem US-Sängerin Cher als die einzige Frau, die er je respektierte, titulierte, sagte er: „Ich bin auch nur ein Mensch und hatte tatsächlich in diesem Moment einen Blackout (…). Ich habe da einfach rumgelabert – was mir oft im Leben passiert ist. Es hat mir nur bis dahin niemand wirklich übelgenommen.“
Das viele Rumgelabere sei übrigens auch der größte Fehler seines Lebens. Wenn er, der letztendlich für nichts anderes bekannt ist, das ernst meinte, wäre das eine sehr traurige Erkenntnis, die man ihm – weil Rumgelabere –, aber zum Glück nicht glaubt.